CDU Ortsunion Amelsbüren
#WIRINMÜNSTER

"Empört und entsetzt"

CDU Amelsbüren wettert gegen die persönlichen Verunglimpfungen Webers

Münster-Amelsbüren."Was soll er auch sonst sagen?", wirft Martin Schulze-Werner als Frage in den Raum, "etwas anderes als berufliche Gründe kann er nicht anführen für seinen Schritt." Der Vorsitzende der Ortsunion Amelsbüren nimmt jedoch kein Blatt vor den Mund und redet Klartetxt: "Es wurde eine Schmutzkampagne gegen Stefan Weber geführt. Wir sind empört, wie Verunglimpfungen gegen Stefan Weber gestreut worden sind."

Während am Donnerstagnachmittag in den engsten politischen Zirkeln die Nachricht vom Rückzug Webers bereits die Runde macht, ist der Ortsvorstand Amelsbüren noch ahnungslos, als er am Abend zusammentritt. Einzig der Vorsitzende Schulze-Werner wurde per Mail von Stefan Weber informiert. Er gibt die Nachricht an den Vorstand weiter.
Prompt schlagen die Wellen der Empörung hoch. Entsetzen herrscht im Saal. Einige wollen sogar am liebsten sofort alles hinschmeißen. "Wir machen nichts mehr." Andere halten die Zeit für gekommen, "mal wieder eine freie Wählergemeinschaft zu gründen".
    "Solche Reaktionen mögen vielleicht aus der Situation entstanden sein", relativiert Martin Schulze-Werner gegenüber den WN. Doch auch er erklärt, dass er wie der gesamte Vorstand "schockiert und empört" ist.
      Konkret ist es die Art und Weise, wie der dritte Kandidat Prof. Mario Colombo-Benkmann ins Spiel gebracht worden sei, die die Amelsbürener Christdemokraten in Rage bringt. "Die persönlichen Beleidigungen, die gegen Stefan Weber gestreut worden sind, finden wir empörend. Sie gehören sich nicht für eine Partei, die das C im Namen trägt."
      Schulze-Werner deutet an, dass weit mehr Verunglimpfungen von interessierter Seite gestreut wurden, als bislang an die Öffentlichkeit gelangt sind. "Man muss sich fragen, wer der nächste ist, den man so dermaßen verunglimpft. Und das passiert immer hinter vorgehaltener Hand." Für ihn ist der Umgang untereinander "absolut inakzeptabel". "Es macht zurzeit keinen Spaß, sich für die CDU zu engagieren."
      Bis zum Freitagabend, so ist aus Amelsbürener CDU-Kreisen zu hören, habe nichts darauf hingedeutet, dass Stefan Weber die Brocken hinwerfen werde. "Irgendwas muss am Wochenende passiert sein", wird gemutmaßt. Kein Geheimnis  macht die CDU Amelsbüren auch daraus, dass sie die Unterstützung exponierter CDU-Vertreter in Münster vermisst hat. "Stefan Weber hat immer andere im Wahlkampf unterstützt. Von denen ist jetzt nichts zurückgekommen."
      Ein politisches Fazit steht für Martin Schulze-Werner bereits fest. "Der Bundestagswahlkampf ist für die CDU gelaufen." Das Direktmandat zu holen, wäre bereits für Weber schwer geworden. Für ihn hätten gute Chancen bestanden, über die Liste abgesichert zu sein, so Schulze-Werner. Davon seien die beiden anderen Kandidaten weiter entfernt.
      Konsequenz für den Amelsbürener CDU-Chef: "Erstmals in ihrer Geschichte wir die CDU für Münster wohl keinen Vertreter aus den eigenen Reihen in den Deutschen Bundestag schicken."