CDU Ortsunion Amelsbüren
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Eigentümer will verkaufen

Am Dornbusch soll die Reitanlage einem weiteren Neubaugebiet weichen

Der Reit- und Fahrverein 1876 Amelsbüren muss sich ernsthaft mit dem Gedanken befassen, die Reitanlage zu verlegen. Der Besitzer des Geländes Am Dornbusch hat die Absicht, den gegenwärtigen Pachtvertrag zu kündigen. "Das wird er morgen in unserer Versammlung erklären", kündigt der Vereinsvorsitzende Markus Schulze Finkenbrink gestern auf WN-Anfrage an.
In den 1970er Jahren hatten Grundeigentümer und Reitverein einen 25-jährigen Pachtvertrag abgeschlossen. Seitdem die Frist abgelaufen ist, verlängert sie sich automatisch jedes Jahr. Nun hat der Eigentümer andere Pläne. Schulze Finkenbrink: "Niemand kann ihm verbieten, sein Land zu verkaufen, weil er dort Bauland errichten kann."

In Amelsbüren ahnt man, dass die Verkaufsabsichten auf das Wohlwolllen der Stadt Münster treffen werden. Geradezu hinderingend wird gegenwärtig im gesamten Stadtteil neues Bauland gesucht, nachdem in Amelsbüren das Neubaugebiet praktisch vermarktet ist. Auch im Neubaugebiet Meesenstiege in Hiltrup-West kommt das Angebot noch nicht einmal in Ansätzen der Nachfrag nach: Zuletzt gab es 500 Bewerber für 50 zu vergebende Grundstücke.
Vielleicht werden die 390 Mitglieder des Reit- und Fahrvereins heute auch erfahren, wann der Eigentümer seine Pläne umsetzen möchte. Schulze Finkenbrink ist sich sicher, dass es einige Diskussionen geben wird. Aber er will sie so führen, dass die entscheidung zu keiner Zerreißprobe für den Verein wird. "Man muß die Leute mitnehmen", plädiert er dafür, an einer Lösung zu arbeiten, mit der am Ende alle leben können.Der Vorsitzende stellt klar, dass der Vorstand heute Abend kein Konzept für die Zukunft aus dem Hut zaubern kann. "Auch die Standortfrage ist gegenwärtig nicht geklärt, wenn es zu einer Verlegung der Reitanlage kommen sollte."
Von Seiten der Ortsunion Amelsbüren verfolgt man die Debatte innerhalb des Reitvereins mit großem Interesse, wie der CDU-Vorsitzende Martin Schulze-Werner gegenüber den WN erläutert. "Das Thema ist kommunalpolitisch von enormer Relevanz, da es um die Arrondierung vorhandener Wohngebiete geht."Zugleich will die CDU den Reitverein als einen der ältesten Vereine Amelsbürens - nach den Worten Schulze-Werners, "vehement unterstützen".
Der Verein müsse in Zukunft Planungssicherheit durch einen langfristigen Pachtvertrag haben und nicht mehr "von der Hand in den Mund leben", wie Schulz-Werner mit Blick auf den gegenwärtig Jahr für Jahr sich verlängernden Pachtvertrag meint. Diese Pachtsituation habe den Nebeneffekt, dass der Verein in den vergangenen Jahren nicht in den Genuss städtischer Fördergelder gekommen sei. "Gerne will die CDU den Reitverein unterstützen", erklärt Schulze-Werner nochmals, "aber der Verein muss eindeutig artikulieren, was er will."