Dass Flüchtlinge eine Unterkunft in deutschen Kirchen finden, darüber ist bereits häufiger in den Medien berichtet worden. Ungenutzte Gotteshäuser werden zu Flüchtlingsheimen umgebaut, um die Not der Kommunen zu lindern bei der Unterbringung der Menschen, die nach Deutschland kommen.
 

Die Evangelische Christus-Gemeinde scheint in Amelsbüren nun einen Schritt weitergehen zu wollen. Sie will möglicherweise das Gebäude der Kreuz-Christi-Kirche komplett aufgeben. „Dass sie sich von dem alten Pfarrhaus trennen will, habe ich geahnt“, sagt der Amelsbürener CDU-Vorsitzende Martin Schulze-Werner im Gespräch mit unserer Zeitung. “Dass sie Kirche und Pfarrhaus abreißen wollen, wusste ich nicht.“ Ihm scheint, er stehe damit nicht alleine: „Da weiß so gut wie keiner Bescheid.“
 

Fakt ist, dass die Kirchengemeinde sich mit ersten vagen Plänen an die Stadtverwaltung gewandt hat, auf dem Grundstück an der Ecke Pater-Kolbe-Straße und Leisnerstraße eine Flüchtlingseinrichtung zu errichten, die Platz für 48 Menschen bietet.

Gleichwohl gibt es bereits einige Vorarbeiten, denn die Kirche schlägt mit dem CVJM einen Träger für diese Einrichtung vor. Der CVJM engagiert sich in Hiltrup bereits seit 2005 in der Flüchtlingsarbeit und betreut ebenfalls bis zu 48 Flüchtlinge in sechs Reihenhäusern an der Meesenstiege.

Ein erstes Planungstreffen der Kirchengemeinde mit Vertretern der Stadtverwaltung ist für den 3. März anvisiert. Auch der Bezirksbürgermeister wurde zu diesem Treffen eingeladen, was dieser auch bestätigte.
 

Während über einen Abriss der 50 Jahre alten Kirche nachgedacht wird, scheint die Kirchengemeinde den Standort allerdings nicht völlig aufgeben zu wollen. Ein Andacht- und Gemeinderaum soll bestehen bleiben. Für eine Stellungnahme standen die Gemeinde-Verantwortlichen gestern nicht zur Verfügung. Zur evangelischen Gemeinde gehören mehr als 1000 Christen.